Die Vorgeschichte: Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Maria−Valeria−Brücke über die Donau zwischen Sturovo (SK) und Esztergom (H) von den abziehenden deutschen Truppen zerstört. Seit 1895 war sie eine wichtige Verkehrs− und Kommunikationsachse für die Bewohner auf beiden Seiten des Stroms gewesen. Ab 1920 wurden diese Verbindungen immer mehr erschwert, denn plötzlich lebten die Menschen nicht mehr im gleichen Staat. Als Folge des Ungarnaufstandes 1956 wurden die letzten Verbindungsmöglichkeiten wie Fähren oder Telefon endgültig unterbrochen.
Die einzige Möglichkeit, mit Verwandten oder Freunden von der anderen Seite zu kommunizieren, konnte nicht unterbrochen werden: man ging an windstillen Abenden an die Donau und rief sich kurze Mitteilungen, oft verschlüsselt, über den Fluss zu.
Erst seit 2001 erstrahlt die Brücke wieder im alten Glanz und soll Ufer und Menschen an der sechshundert Meter breiten Donau miteinander verbinden.
Das Projekt: Basierend auf einer Idee von Hanneke Frühauf haben Alfred Zimmerlin und Markus Eichenberger mit Aquaphone eine sechzig Minuten dauernde Zeit− und Tonstruktur geschaffen, in der ein jährlich wechselnder Dialog in deutsch, ungarisch und slowakisch eingebetet ist. Musik und Wort werden von beiden Ufern über den Strom geschickt und kommunizieren über das fliessende Wasser.
Ausschnitt aus Aquaphone 2011:
Text von Vera Haugova | Gelesen von Eva Uzsak und Karol Frühauf | Musik von Alfred Zimmerlin und Markus Eichenberger