Das Dominokonzept entwickelte Markus Eichenberger 1995 mit der Absicht, ein geleitetes, simples System zu schaffen, welches einer improvisierenden Grossformation die Möglichkeit bietet, über einen längeren Zeitraum eine verbindliche Musik zu spielen.
Das Prinzip ist so einfach wie wirkungsvoll: Impulse und Steuerungen gehen von Eichenbergers Wechseln seiner fünf Klarinetten aus, Wegweiser, welche den Mitgliedern seines Orchesters jeweils einen Richtungswechsel anbieten. Der so immer wieder belebte Improvisationsprozess führt zu einer Wachheit der Beteiligten, die den musikalischen Prozess über die geplanten sechzig Minuten hin in eine klar strukturierte Form bringt, ohne gleichzeitig die spontane Lebendigkeit der Improvisation zu erdrücken.
Erstmals präsentiert wurde das grossformatige Improvisationsprojekt in der Zürcher Werkstatt für improvisierte Musik. Was als Nonett begann, wurde 1998 mit einem herausragenden Konzert am Jazzfestival von Schaffhausen als Septett fortgesetzt. Dieser Auftritt hatte zur Folge, dass die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia die Weiterentwicklung des Orchesters mit einem Projektauftrag ermöglichte. Entstanden ist daraus eine dreizehnköpfige schweizerisch-deutsche Formation, welche 2001 Konzerte in der Schweiz und Deutschland gab. Gleichzeitig wurde eine CD produziert, die bei Emanem erschienen ist.
In den folgenden Jahren realisierte Markus Eichenberger das Konzept mit der Jazz-AG des Carlo Schmid Gymnasiums in Tübingen (D), dem London Improvisers Orchestra, dem Beyrouth Domino Workshop Orchestra in Beirut (LIB), dem Swiss Improvisers Orchestra (2006) und dem Berlin Domino Orchestra (2013).